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Später einmal Feuerwehrmann zu werden, steht bei Knirpsen weit oben auf der Berufswunschliste. Haben sie das richtige Alter erreicht, entscheiden sich die meisten aber ganz anders. Deshalb will Sachsens Regierung das Mindestalter für den Eintritt in eine Jugend feuerwehr von zehn auf acht Jahre senken.
"Wir müssen Kinder für die Feuerwehr begeistern, ehe sie sich für Fußball, Musik oder etwas anderes entschieden haben", begründete gestern Frank Wend, Sprecher des Innenministeriums, die Gesetzesänderung, die dem Landtag nach der Sommerpause vorgeschlagen werden soll.
Sachsens Jugend feuerwehren haben Probleme, Nachwuchs zu finden. Allein in den fünf zurückliegenden Jahren ist die Zahl der Jugend feuerwehrleute von knapp 13.000 auf 10.000 zurückgegangen. Um gegenzusteuern, haben Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Innenminister Albrecht Buttolo (beide CDU) gestern eine Werbekampagne gestartet, die junge Feuerwehrleute als Helden von morgen inszeniert.
"Feuerwehrleute riskieren ihr Leben, um das Leben anderer zu retten. Sie sind die Helden unserer Zeit", sagte Tillich, der die Schirmherrschaft über alle Feuerwehren im Freistaat übernommen hat. Die Plakate der Kampagne sollen landesweit zu sehen sein, zwei Werbespots im Vorprogramm aller Kinos sowie in sämtlichen Lokalfernsehsendern laufen, Radiosendungen für die Arbeit in den Jugendfeuerwehren werben.
{flv}kinder_werden_helden{/flv}
Deren Personalsorgen schlagen mittlerweile auf die Erwachsenen feuerwehren durch. Pro Jahr verlieren letztere 800 Einsatzkräfte. Siegfried Bossack, der Vorsitzende des Landes feuerwehrverbandes, sprach gestern von einer dramatischen Situation: "Von unseren 1800 Orts feuerwehren sind bestenfalls ein Drittel innerhalb der vorgeschrieben fünf Minuten einsatzbereit." Das liegt daran, dass viele freiwillige Feuerwehrleute auswärts arbeiten und gar nicht die Chance haben, rechtzeitig auszurücken.
Eine andere Ursache ist laut Bossack der Personalmangel. Um den zu kompensieren werden statt einer Feuerwehr immer häufiger mehrere Wehren alarmiert – erst vereint erreichen sie die für viele Tätigkeiten erforderliche Personalstärke. "Nachdem wir seit 15 Jahren auf die Missstände hinweisen, scheint die Regierung uns jetzt endlich Gehör zu schenken", sagte Bossack mit Blick auf den Start der Werbekampagne.
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Radiospot
Die wird nur ein erster Schritt sein, um die Personalprobleme bei den Feuerwehren in den Griff zu kriegen. Das kommende Jahr soll zum "Jahr der Feuerwehren in Sachsen" erklärt werden. "Da werden wir unter anderem über Vergütungen zu reden haben", meinte Bossack. "Wer in der freiwilligen Feuerwehr ist, muss spüren, dass sich das lohnt."
Ob die geplante Absenkung des Eintrittalters in die Jugendfeuerwehr hilft, die Nachwuchssorgen zu beseitigen, wird von Experten an der Basis bezweifelt. "Acht Jahre ist noch viel zu hoch, sechs Jahre wäre besser", sagte gestern Andreas Matthäi, Bürgermeister der Gemeinde Callenberg (Landkreis Zwickau). Er hat in seiner Gemeinde die erste Kinder feuerwehr Sachsens gegründet. Sie hat 20 Mitglieder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Diese agieren zwar unabhängig von der freiwilligen Feuerwehr, aber Matthäi ist überzeugt, dass man Kinder schon mit Beginn der Grundschulzeit für Feuerwehrarbeit begeistern muss, um Erfolg zu haben. (Text Freie Presse 10.06.2009)
(Text Freie Presse 10.06.2009)
Weitere Infos, Bild- und Tonmaterial zur Kampagne auf: http://www.feuerwehr.sachsen.de/
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