Presseartikel zur Verbandsgründung

helmar_schmiedelAm Wochenende ist in Bärenstein der Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge gegründet worden.
Die 408 Teilnehmer der Delegiertenversammlung wählten Helmar Schmiedel mit 95 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden des rund 8000 Mitglieder zählenden Verbands. Andreas Tröger hat mit dem 47-jährigen Bärensteiner Wehrleiter gesprochen.

Freie Presse: Der neue Feuerwehrverband im Erzgebirge vereint 176 freiwillige und 125 Jugendfeuerwehren unter einem Dach. Ist eine so große Organisation überhaupt ehrenamtlich zu leiten?

Helmar Schmiedel:
Ja. Aber nur, weil es künftig so genannte Regionalbereiche innerhalb des Kreisverbands geben wird. Diese bestehen in den Grenzen der vier Altlandkreise, werden von Bereichsleitern und ihren Stellvertretern geführt. Allein wäre der vierköpfige Vorstand im Erzgebirgskreisverband in diesem Riesenterritorium ziemlich verloren.

Freie Presse: Wozu braucht man dann einen solchen Großverband?
Schmiedel: Wir sind die Interessenvertreter aller Feuerwehrleute im Erzgebirge, bilden jetzt eine starke Stimme im Landesverband und natürlich gegenüber der Landkreisverwaltung und dem Kreistag. Entsprechend groß wird unser Einfluss sein, wenn es um gesetzliche Regelungen im Brand- und Katastrophenschutz sowie im Rettungsdienst geht. Da liegt manches im Argen.
Freie Presse: Zum Beispiel?

Helmar Schmiedel: Eine unserer Großbaustellen sehe ich in der Anerkennung und Förderung des Ehrenamts als Feuerwehr-Angehöriger. Außer dass gerade von Politikern viele Worte um die Bedeutung und die Wichtigkeit unserer Arbeit gemacht werden, passiert nicht immer das Notwendige. Im Gegenteil: Oft ist der Kamerad im Einsatz und im Ehrenamt an vielen Stellen der Dumme.

Freie Presse: Im Verbandsvorstand sind außerdem Johannes Richter aus Ansprung als 1. Stellvertreter, Dirk Lambrecht aus Johanngeorgenstadt als 2. Stellvertreter und Rüdiger Taubert aus Annaberg-Buchholz als Kassenwart vertreten. Besteht da nicht die Gefahr, dass diese Leute vor allem die Interessen der Wehren in ihren Bereichen im Auge haben?

Helmar Schmiedel: Unsere Meinung dazu ist klar: Es hat sozusagen wurscht zu sein, aus welchem Ort ein Kamerad kommt. Wenn er für den Erzgebirgsverband arbeitet, dann hat er für alle Feuerwehrleute im Erzgebirge da zu sein. Deshalb haben wir durchgesetzt, dass alle Kreisverbandsvorstände in ihren Regionalbereichen nicht mehr in Leitungspositionen sein dürfen.

 Freie Presse, 24.11.2008