Das Musikkorps der Stadt Olbernhau ist seit Jahren eine feste Größe in den Veranstaltungskalendern. Auf dem Foto: der Auftritt vor dem Reichstag in Berlin im Januar 2012. Foto: Kristian Hahn
Was für eine Auszeichnung für unser Musikkorps der Stadt Olbernhau. Der Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge e.V. ist mächtig stolz auf die Musiker und Begleiter. Trotz aller Herausforderungen, die ein Auftritt in den USA mit sich bringt, ist es super, bei der Steubenparade dabei sein zu dürfen. Danke für den ausführlichen Bericht an die Freie Presse.
Erschienen am 16.02.2019
Von Georg Müller und Karlheinz Schlegel
Das Orchester hat eine Einladung aus den USA erhalten und darf bei der Steubenparade dabei sei. Doch der Ausflug wird eine finanzielle Herausforderung.
Olbernhau.
Die Noten müssen erst noch organisiert werden, doch für Udo Brückner, Vorstandsvorsitzender des Musikkorps der Stadt Olbernhau, ist das kein Problem. Ein Stück darf schließlich beim großen Auftritt nicht fehlen: der Ententanz. „Auf ihn fahren die Amerikaner ab“, sagt Brückner. Warum? „Wenn ich das wüsste.“
Das derzeit 60 Mitglieder umfassende Orchester soll im September 2021 in New York auftreten. Dann findet die alljährliche Steubenparade statt – zu Ehren von Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben. Der preußische Offizier wurde einst zum Helden des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Regelmäßig nehmen Gruppen aus Deutschland an der Parade teil, so war schon die Seiffener Bergknappschaft dabei. Außerdem reisten Mitglieder des Jugendblasorchester Bernsdorfnach New York, wobei sich Musiker aus Olbernhau anschlossen.
Nun soll das gesamte Orchester ins Flugzeug steigen können. Der Vorstandsvorsitzende geht davon aus, dass 50 Mitglieder mitkommen. Die Teilnahme an der Parade, die auf der Fifth Avenue und damit direkt am Central Park stattfindet, sei eine große Ehre, sagt Brückner, der noch nie in den USA war: „Unser bislang weitester Auftritt war in Österreich.“ Für die Musiker wäre die Reise das i-Tüpfelchen. Denn im kommenden Jahr feiert das Korps sein 70-jähriges Bestehen. Darüber hinaus wird der Sächsische Blasmusikverband 30 Jahre alt. Ein gemeinsames Fest ist geplant. Es findet vom 1. bis 3. Mai statt. Weiterer Höhepunkt: Im September 2020 fahren die Musiker zu den Bundeswertungsspielen des Deutschen Feuerwehrverbandes nach Freiburg im Breisgau.
Während sich die Noten für den Ententanz leicht organisieren lassen, sieht es bei den Tickets nach New York etwas anders aus. Insbesondere die Kosten stellen Brückner vor eine Herausforderung. Bei geschätzten Ticketpreisen in Höhe von rund 400 Euro kommen so schnell um die 20.000 Euro zusammen. Anders sieht es bei den Übernachtungen aus. Sie werden für gewöhnlich von den amerikanischen Organisatoren getragen. Ausflüge etwa zur Freiheitsstatue oder an den Times Square müssen selbst gezahlt werden. Brückner hofft, dass die Finanzierung klappt. Der Verein erzielt etwa Einkünfte aus Auftritten, die sonst für den Kauf und die Reparatur von Instrumenten genutzt werden.
Und Auftritte gibt es auch in diesem Jahr eine ganze Menge. Mehr als 30 sind geplant. Ende März überbringen die 60 aktiven Musikerinnen und Musiker zum 65. Geburtstag der Berglandmusikanten Olbernhau musikalische Grüße. Frühjahrskonzerte in Cämmerswaldesowie Olbernhau sind schon traditionell. Ebenso die Beteiligung am Kinderfest im Stadtpark in der Heimatstadt und der Auftritt bei der Bergparade zum Bergstadtfest in Freiberg. Im September gibt es Bergparaden in Freiberg und Pobershau. In dem Ortsteil von Marienberg wird das 13. Bergfest gefeiert. Von Ende November bis 22. Dezember, der auftrittsstärksten Zeit des Musikkorps, stehen zehn Auftritte an.
„Wir sind in der Adventszeit zwischen Olbernhau, Chemnitz und Annaberg viel unterwegs“, sagt der musikalische Leiter Jens Kaltofen. Für die Musiker sei die Belastung hoch. Umso mehr habe er Respekt vor ihrer Begeisterung, mit der sie ihr Hobby
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