Kreisfeuerwehrverbände fusionieren

feuerwehr_erz8000 Blauröcke schließen sich voraussichtlich noch in diesem Jahr zum Kreisverband Erzgebirge zusammen. Die Kreisfeuerwehrverbände (KFV) Annaberg, Mittlerer Erzgebirgskreis, Aue-Schwarzenberg und Stollberg planen den Zusammenschluss.

"Satzung, Geschäftsordnung und Finanzrichtlinie liegen im Entwurf vor. Inzwischen hat unser Anwalt die Unterlagen geprüft.
Wenn der Notartermin klar geht, könnten wir den Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge noch in diesem Jahr gründen", sagt Helmar Schmiedel, Vorsitzender des KFV Annaberg.

"Die Feuerwehrstruktur passt sich dem neuen Landkreis an, doch es wird in den alten Gebieten weiterhin Regionalleitungen geben", so Schmiedel. Auch am Haushaltsbudget solle sich vorerst nichts ändern. "Alle Vorsitzenden der bisherigen Kreisfeuerwehrverbände im Erzgebirge sind sich einig, dass erhalten bleiben soll, was sinnvoll läuft."

Zum Beispiel haben in Aue-Schwarzenberg neben den Jugendfeuerwehren auch die Erwachsenen den Wettkampf Löschangriff durchgeführt. Kreisfeuerwehrchef Matthias May ist optimistisch: "Das gibt's nicht überall. Aber wir würden diese Wettkämpfe gern weiterführen-ich habe den Pokal für nächstes Jahr übrigens schon gekauft. Vielleicht machen die anderen ja mit."

Johannes Richter, KFV-Vorsitzender im Mittleren Erzgebirgskreis, sieht die Vorteile des Zusammenschlusses ebenso wie seine "Amtskollegen" vor allem darin, dass man als geschlossen auftretender Verband seinen Forderungen-etwa in Gesprächen mit der Landkreisverwaltung-mehr Nachdruck verleihen kann. "Zurzeit steht noch die Frage im Raum, ob der voraussichtlich mehr als 8000 Mitglieder zählende Verband Erzgebirge ehrenamtlich weitergeleitet werden kann." Richter will nicht für den Gesamtverbandsvorsitz kandidieren: "Aber wir haben drei jüngere Kandidaten, die zur Vorstandswahl antreten würden", sagt er.

Doch bevor der neue KFV Erzgebirge gebildet werden kann, müssen sich die bisherigen Kreisverbände auflösen. Dazu werden sich voraussichtlich im November 480 Delegierte treffen. "In vier einzelnen Versammlungen müssten sie ihre alten Verbände auflösen. Erst danach könnten wir gemeinsam über die neue Satzung abstimmen und die Vorstandswahl durchführen", erläutert Helmar Schmiedel. Nachteile sieht er bislang keine. Jedoch müsse über viele Dinge noch gesprochen werden, etwa über die Verteilung der Feuerwehrtechnischen Zentren und wie die Ausbildung auf Kreisebene künftig läuft.

"Wir haben bereits seit Ende vergangenen Jahres die Zustimmung unserer Kameraden, den Gesamtverband mit zu bilden", sagt Wolfgang Herbig, Vorsitzender des KFV Stollberg. "Es ist gut, die Kräfte zu bündeln", meint er und hofft zugleich, dass die finanzielle Selbstständigkeit nicht dahinschmilzt.
Die Jugendfeuerwehren im Raum Erzgebirge werden eigenständig einen Kreisjugendfeuerwehrwart wählen.

Freie Presse 20.09.2008