Der Olbernhauer Wolfgang Neuber (l.) und Heide Hipke aus Großolbersdorf gehörten zu den Jubilaren, die von Regionalbereichsleiter Kai Endtmann ausgezeichnet wurden.
Ehre, wem Ehre gebührt: Der Regionalbereich mittleres Erzgebirge hat das langjährige Engagement einiger Mitglieder bei der Feuerwehr gewürdigt.
Großrückerswalde. 71 Frauen und Männer der freiwilligen Feuerwehren des mittleres Erzgebirge sind am Sonnabend ausgezeichnet worden. Sie blicken auf 10, 25, 40, 50 und 60 aktive Dienstjahre zurück.
Eine der Geehrten ist Heidi Hipke aus Großolbersdorf.
Die Jubilarin übt das Ehrenamt in ihrem Heimatort seit 50 Jahren aus. Die heute 70-Jährige stammt aus einer Feuerwehrfamilie. „Schon mein Vater war Brandschutzmeister. Die Feuerwehr war immer Bestandteil in unserer Familie“, erinnert sie sich.
Als junges Mädchen verbrachte sie einen großen Teil ihrer Freizeit in der Jugendfeuerwehr. Mit 20 Jahren hatte sie schließlich das Rüstzeug für den aktiven Dienst in der Großolbersdorfer Wehr. Die Arbeit der Frauen dort schätzt sie als einen wichtigen Beitrag zur Brandbekämpfung ein. „1964 haben wir Frauen in der Wehr einen Löschangriff gestellt. Das war und ist heute noch eine Besonderheit innerhalb der Ortsfeuerwehren“, erklärt die Oberbrandmeisterin.
Die Feuerwehrtradition haben sie und ihr Ehemann aufrechterhalten. Beide Söhne konnten die Eltern für den aufopferungsvollen Dienst gewinnen: „Unser Großer ist heute noch dabei. Sein jüngerer Bruder hat sich als Jugendlicher für Handball entschieden. Doch auch das geht in Ordnung.“ Auf ein halbes Jahrhundert Feuerwehrdienst kann auch der Olbernhauer Wolfgang Neuber verweisen. Bereits mit 16 Jahren trat er in die Pionierfeuerwehr ein. „Menschen zu helfen, die in Not geraten sind – das war immer mein Anspruch“, bekennt der Olbernhauer. Daran habe sich bis heute nichts geändert. Verantwortung hat der inzwischen 66-Jährige auch innerhalb der freiwilligen Feuerwehr übernommen. Mehr als 20 Jahre stand er als Wehrleiter den Kameraden vor, 16 Jahre begleitete er das Ehrenamt eines Kreisbrandmeisters. „Der Feuerwehrdienst ist ein Stück meines Lebens, die Kameraden sind Teil meiner Familie“, gibt er offen zu. Bei einem schweren Hotelbrand in Olbernhau war er dabei. Auch an die Tierrettung in Rübenau, als dort der Kuhstall Opfer der Flammen wurde, kann er sich gut erinnern. Die Kameradschaft und das Wir-Gefühl seien es, was den Feuerwehrdienst ausmache. Darin waren sich die Jubilare der Auszeichnungsveranstaltung am Sonnabend einig. Um Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und 365 Tage im Jahr 24 Stunden einsatzbereit zu sein, bedürfe es dieser Gemeinschaft.
Bild: Matthias Degen; Bericht: Freie Presse online