20.06.19 Artikel Freie Presse – Ausfall: Alarmierungssysteme der Feuerwehren stundenlang tot

Auf Abruf: Niklas Mitte, Bernd März, Paul Reuter und Alexander Flohrer (v. l.) warteten nach dem Ausfall der üblichen Alarmierungsstrecke am Donnerstag im Gerätehaus Buchholz auf mögliche Einsätze. Foto: Ronny Küttner

Für Sie berichtet Thomas Wittig

Weder die neuen digitalen Meldeempfänger noch die Sirenen funktionierten. Um im Ernstfall schnell ausrücken zu können, wurden mehrere Wehren im Kreis aufgefordert, die Gerätehäuser zu besetzen. Die Suche nach der Ursache des Ausfalls ist derweil noch nicht abgeschlossen.

 

Das hat es seit dem Bestehen der Integrierten Rettungsleitstelle Chemnitz noch nicht gegeben. Offenbar über Stunden hinweg sind am Mittwoch und gestrigen Donnerstag die üblichen Alarmierungssysteme der Feuerwehren im Erzgebirgskreis ausgefallen. Konkret konnten die Kameraden weder über die neuen digitalen Meldeempfänger noch über Sirenen zum Einsatz gerufen werden. Obwohl seit Donnerstagmittag, 12.30 Uhr alles wieder normal laufen soll, gibt es zur Ursache widersprüchliche Aussagen. Während Kreisbrandmeister Mario Mischok vom Netzbetreiber erfahren hat, dass ein Kabelschaden vorgelegen habe, heißt es aus der Pressestelle der Stadt Chemnitz, dass die Fehlerquelle noch nicht bekannt ist.

 

Gegen 10.11 Uhr am Mittwoch sei das erste Mal festgestellt worden, dass die digitale Alarmierung der Wehren nicht funktioniert. An dem Zustand habe sich bis ungefähr

16 Uhr nichts geändert. „Anschließend ging das System wieder, bis es sich am Donnerstag gegen 8 Uhr erneut verabschiedete“, sagte Mischok. Tommy van Doorn von der Chemnitzer Stadtverwaltung wiederum erklärte, dass die Stabilisierung der Übertragungswege bereits bis Mittwochabend wieder hergestellt werden konnte. Allerdings sei das System danach zunächst in einer Rückfallebene betrieben worden. Als solches wird quasi ein sekundäres System bezeichnet, das beim Ausfall eines primären „einspringt“, um einen Totalausfall zu verhindern – eine Art Rettungsschirm.

 

Um unabhängig davon die Einsatzbereitschaft der Wehren nicht zu gefährden, seien andere Wege der Alarmierung gewählt worden, etwa über das Handy. Darüber etwa sollte die Leitstelle in Chemnitz die Wehrleiter im Ernstfall benachrichtigen. Die wiederum waren laut Kreisfeuerwehrverband aufgerufen, die Einsatzorganisation in der eigenen Wehr zu koordinieren. Dazu wurden etwa Whatsapp-Gruppen oder auch SMS genutzt. Das funktionierte aber ebenfalls nicht überall, da am gestrigen Donnerstag im Raum Annaberg noch ein Netzausfall beim Mobilfunkanbieter Vodafone hinzukam.

Quelle: Freie Presse