22.12.2020 Weihnachtsgrüße des Kreisfeuerwehrverbandes Erzgebirge e.V.

Werte Kameradinnen und Kameraden, liebe Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehren.

Ein außergewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende. Ein Jahr, was für die Feuerwehren ganz normal startete und dann Mitte März plötzlich vor Herausforderungen stellte, deren Tragweite bis zum heutigen Tag einigen Bürgen immer noch nicht bewusst ist. Plötzlich fanden wir uns alle mitten in einer weltweiten Pandemie wieder. Für die Feuerwehren bedeutete dies gravierende Einschnitte in alle Bereiche, so konnten Kinder- und Jugendfeuerwehren keine regulären Dienste mehr machen. Die Ausbildung in den Feuerwehren wurde auf ein notwendiges Minimum heruntergefahren. Die Kreisausbildung und Atemschutzübungsanlagen ausgesetzt. Einsatztaktiken auf die neuen Gegebenheiten umgestellt. Kameradschaftszusammenkünfte, Feste und sonstige Betätigungen im örtlichen Vereinsleben wurden eingeschränkt oder eingestellt.

Öffentlichkeitsarbeit konnte fast nur noch in den sozialen Medien über digitale Möglichkeiten stattfinden. Alles, um die kritische Infrastruktur „Feuerwehr“ als System zu schützen, um auch in den außergewöhnlichen Zeiten jederzeit für Notfälle bereit zu sein, um der Fürsorgepflicht nachzukommen, alles zu tun, um Infektionen innerhalb der Kameraden und ihrer Familien zu vermeiden. Dies hat vor allem unseren Führungskräften in den Feuerwehren viele Nerven gekostet. Auch in den eigenen Reihen gab und gibt es nicht nur Zustimmung für diese Maßnahmen. Sie waren und sind aber auch heute aktuell immer noch Notwendig. Bei allen kritischen Stimmen, so ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Situation angespannter denn je und es gibt keine Blaupause dafür, wie man damit richtig umgeht.

Es ist also für alle ein Stück weit ein Lernprozess, der Tag für Tag neue Erkenntnisse bereitet. Umso wichtiger ist, dass wir gemeinsam alle getroffenen Entscheidungen mittragen. Sie sind alle unter dem Gesichtspunkt der Fürsorgepflicht, der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und des Gesundheitsschutzes von den Verantwortlichen getroffen worden. Zu gegenwärtigen Zeitpunkt erleben wir gerade eine sehr kritische Phase der Pandemie, deren Höhepunkt möglicherweise erst noch bevorsteht.

Im kommenden Jahr werden wir gemeinsam noch große Herausforderungen meistern müssen, dies gelingt aber nur mit viel Weitblick, viel Einsicht, mit viel Vernunft, viel Rücksicht aufeinander und gerade wir als Feuerwehren können mit guter Kameradschaft ein positives Beispiel und Vorbild für unsere Bürger sein. Gehen wir gemeinsam alle Problem an, die anstehen. Beispiel ist die Kreisausbildung. Hier brauchen wir innovative Lösungen den Rückstau zeitnah wieder abzuarbeiten. Es sollte sich aber auch jedem Bewusst sein, dass gerade unsere Ehrenamtlichen Kreisausbilder nicht unendlich ihre Freizeit zur Verfügung stellen können. Ich bin mir sicher, es gibt in euren Reihen viele Gute Gedanken und Lösungsansätze, lasst uns diese im kommenden Jahr bündeln und daraus ein Konzept auf die Beine stellen, was bei allen Akzeptanz hat.

Jetzt ist es aber erst einmal an der Zeit, die Weihnachtszeit genießen. Ich wünsche allen dazu eine schöne, ruhige, besinnliche Zeit, die hoffentlich alle gesund im Kreise eurer Lieben und Familien genießen können und natürlich wünsche ich allen auch einen guten Start ins neue Jahr.

Danke sagen möchte ich allen für eure Einsatzbereitschaft, eurer Verständnis, euer Vertrauen. Ich möchte aber in diesen Zeiten auch an alle denken und vor allem Danken, die gerade jetzt den wichtigsten Teil unserer Gesellschaft ausmachen, den Ärzten, dem Kranken- und Pflegepersonal in allen Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen und allen sonstigen medizinischen Einrichtungen und aller Mitarbeiter bei den Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Gunnar Ullmann

Vorsitzender
Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge e.V.

Symbolbild: GH FF Cunersdorf im Advent, Foto Markus Richter