Ab 18.00 Uhr trafen sich die Ortswehren Annaberg, Buchholz, Geyersdorf, Frohnau und Cunersdorf auf dem Parkplatz der Silberlandhalle. Nach der Begrüßung aller Anwesenden durch den stv. Stadtwehrleiter Kamerad Jürgen Kraatz stellte der Organisator dieser Stadtfeuerwehrübung, Kamerad Paul Reuther von der Buchholzer Wehr, den Ablauf des Abends vor. Unter der Gesamteinsatzleitung der Führungsunterstützungsgruppe, bestehend aus den ELW 1 der Wehren Annaberg und Buchholz, wurden drei gemischte Züge aus den Fahrzeugen der Stadtfeuerwehr zusammengestellt.Zug 1 mit dem Mannschaftstransportwagen Cunersdorf als Führungsfahrzeug, dem LF Annaberg und dem Tanklöschfahrzeug sowie der Drehleiter aus Buchholz. Zug zwei bestand aus dem MTW Frohnau, den Löschgruppenfahrzeugen aus Buchholz und Cunersdorf sowie dem Tanklöschfahrzeug aus Annaberg. Zug 3 aus dem MTW Annaberg, dem TSF-W Frohnau, dem LF Geyersdorf und dem Rüstwagen aus Buchholz. Drei Einsatzstellen wurden auf Weisung der Einsatzleitung im Rotationsprinzip abgearbeitet.
Dabei galt es eine unklare Rauchentwicklung im unteren Bahnhof zu bestreiten, bei welcher sich eine vermisste Person bestätigte und zwei Gasflaschen aus dem Gefahrenbereich geräumt werden mussten. Hierbei galt es ein adäquate Personensuche- und Rettung unter Atemschutz durchzuführen, die Brandbekämpfung einzuleiten und eine Wasserversorgung aus Überflurhydrant aufzubauen. Bei zweiten Szenario, gemeldet als Verkehrsunfall mit auslaufenden Betriebsstoffen auf dem Erdbeerweg, stellte sich ein Gefahrgutunfall heraus, bei welchem zwei Kühlmittelflaschen abpfiffen und eine Person eingeklemmt im Fahrzeug saß. Hierbei war die Sicherstellung des Brandschutzes, das Bergen der Flaschen mit anschließender Kühlung und Dampfniederschlagung, die Rettung aus Pkw mittels hydraulischem Rettungsgerät als Crashrettung sowie die Nachforderung von Gefahrguteinheiten vordergründig. Nummero drei war ein nächtlicher Arbeitsunfall im Bauhofgelände Frohnau, bei welchem ein Arbeiter unter schweren, L-förmigen Stahlbetonträgern mit beiden Beinen eingeklemmt war. Diese galt es gesichert anzuheben, um eine patientenschonende Rettung durchführen zu können. Patientenbetreuung und ein gesichertes Anheben der Träger waren hier neben dem Ausleuchten der Einsatzstelle wichtig.
An allen Stationen standen Beobachter, welche u.a. das taktische Vorgehen, Arbeitsschutz und Einsatzstellenkommunikation betrachteten und anschließend mit den Führungskräften und den Fahrzeugbesatzungen auswerteten. Außerdem war jeweils die Einsatzstellensicherung, die Kommunikation zur Einsatzleitung mittels Digitalfunk, welcher tadellos funktionierte, und die Zusammenarbeit der jeweiligen Einheitsführer im gemischten Zug abzuarbeiten. Bei einer Bratwurst und Getränken erfolgte am Schluss noch eine kurze Gesamtauswertung durch die Verantwortlichen an der Silberlandhalle.
Insgesamt konnte ein sehr positives Resümee aus dem Abend gezogen werden. Die Wehren haben bis auf wenige Kleinigkeiten, die es immer zu verbessern gibt, sehr gut zusammengearbeitet und die Einsatzstellen adäquat abgearbeitet. Mit den Worten: „Gemeinsam sind wir stark“ beendet Jürgen Kraatz seine Ausführungen. Ein besonderer Dank gilt Paul Reuter für die Organisation, der Verpflegungsgruppe, den Stationsbeobachtern, Markus Richter Fotografie für die tollen Aufnahmen und natürlich allen 85 beteiligten Kräften eines Ausbildungsdienstes, der erstmalig in dieser Form, in der Stadtfeuerwehr Annaberg-Buchholz stattfand.
Paul Schaarschmidt
Zugführer Ortsfeuerwehr Cunersdorf