Die Adorfer Siegerinnen: Am Zieleinlauf freuen sich Elisabeth Strunz, Lea Karich, Larissa Grabner, Wencke Blümich, Miriam Hirsch und Tina Käbe (von links ) gemeinsam mit der stellvertretenden Jugendwartin Nicole Martin (2. v. r.) über den gelungenen Lauf. Später wird es zur Gewissheit: Die Mannschaft darf zum Sachsenpokal in Torgau fahren.
Foto: Cristina Zehrfeld
Adorfer Mädels sprinten gen Sachsenpokal
13 Mannschaften des erzgebirgischen Feuerwehrnachwuchses haben sich am Samstag in der Disziplin „Gruppenstafette“ gemessen. Die Besten dürfen Ende Juni in Torgau um den Pokal des Freistaates kämpfen. Doch wie steht es generell um die Jugend in den Wehren des Erzgebirges?
Von Cristina Zehrfeld
erschienen am 04.06.2018
Affalter. Nach dem Zieleinlauf konnte Miriam Hirsch die Begeisterung ihrer Mitstreiterinnen noch nicht so ganz teilen. Sie blickte eher skeptisch in die Runde. Die Mädchenmannschaft war flink, doch reichte es tatsächlich für den Sieg in der Wertungsgruppe 5 (Mädchen bis 18 Jahre)? Nach langen Bangen war klar: Mit ihrer Zeit von 1:58,67 waren die Adorfer die schnellste Mädchenmannschaft der bis 18-Jährigen. Der Lohn: Vom 22. bis 24. Juni kämpfen die Mädels in Torgau um den Sachsenpokal in der Disziplin Gruppenstafette.
Ebenfalls zum Sachsenpokal nach Torgau fahren dürfen Bad Schlema (Jungen und Mädchen bis 10 Jahre), Schneeberg (Jungen bis 14 Jahre), Annaberg (Mädchen bis 14 Jahre) und Buchholz (Jungen bis 18 Jahre). Auch Teams aus Thalheim und Oelsnitz waren mit am Start, konnten zwar teilweise gut abschneiden, aber keine Siege einfahren.
Doch gewonnen haben am Ende sowieso alle Teilnehmer. So verdeutlicht Marleen Clauß, die Oelsnitzer Wehrleiterin, das wichtigste Ziel des Wettbewerbs: „Vor allem sollen die Kinder Spaß haben.“ Dabei können sie zeigen, was sie gelernt haben. In zwei Läufen sollen Geschick und Schnelligkeit unter Beweis gestellt werden. Es gilt, die Schläuche aufzurollen, sie mit Verteilern und Strahlrohren zu kuppeln, exakte Knoten zu binden und Blechbüchsen mit Wasser zu bekämpfen. „Zudem müssen sich die Kinder in der Bewegung den Helm aufsetzen und Koppel umbinden. Damit wird simuliert, wie es ist, wenn zu nachtschlafender Zeit Alarm ausgelöst wird“, erklärt Sven Schimmel.
Für den Pressesprecher der Kreisjugendfeuerwehr Erzgebirge macht gerade diese Vielfalt der Elemente den Wert der Gruppenstafette aus: „Hier müssen alle Grundtätigkeiten gezeigt werden, deshalb hat letztlich jeder gewonnen, der hier mitmachen kann.“ Über Platz und Sieg entscheidet am Ende die Schnelligkeit.
Im Erzgebirgskreis wird die Gruppenstafette alle zwei Jahre an wechselnden Orten ausgetragen. In Affalter ist es diesmal gelungen, den Wettbewerb besonders öffentlichkeitswirksam zu präsentieren, denn der Kreisausscheid wurde ins 9. Dorf- und Vereinsfest integriert. Deshalb war rund um den Sportplatz, an der Feuerwehr, auf der Straße und im Schulhof ordentlich was los.
Einige der geplanten Aktivitäten, wurden wegen des Gewusels zeitlich sogar nach hinten verschoben. So hat die Affalter Feuerwehr ihre eigentlich für Mittag vorgesehenen Schauvorführungen erst am Nachmittag nach der Siegerehrung gezeigt.
Dass sich die Läufe so lange hinziehen, ist für Sven Schimmel aber auch ein gutes Zeichen: Die Zahl der kleinen Floriansjünger hat im letzten Jahr nämlich zugenommen: Am 31. Dezember 2017 waren im Erzgebirgskreis insgesamt 1996 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 16 Jahren in 127 Wehren aktiv. Das sind 114 mehr als zum Jahresende 2016.
Übrigens: Mädchenmannschaften wie die Adorfer sind dabei längst keine Exoten mehr: Denn aktuell gehören im Landkreis bereits 498 Mädchen zum Feuerwehrnachwuchs.