13.07.19 Arbeitseinsatz von Herzen nach dem Großbrand für Familie Thiele in Schlettau

Am Samstag, dem 13.07.2019 fand von 9:00 bis 16:00 Uhr ein großer Arbeitseinsatz am Bauernhof von Familie Thiele in Schlettau statt, wo am 07.07.2019 ein verheerender Großbrand die zwei Scheuen samt Tierbestand, Futtermitteln, Gerätschaften und Brennholz vernichtet hatte. Seitdem ist eine große Welle der Hilfsbereitschaft von Familie, Freunden, Nachbarn, den Städten Schlettau und Scheibenberg, Firmen und Feuerwehren angelaufen. Familienmitglieder von Thieles sind aktiv in der Jugendfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr Scheibenberg, wo sie aufgewachsen sind. Daher stand für die Scheibenberger Kameradinnen und Kameraden um Wehrleiter Rico Mey fest, wir müssen helfen. Da auch die Kettensägen der Thieles im Feuer völlig zerstört wurden, entschied man in der Scheibenberger Wehr, aus der Kameradschaftskasse eine neue Kettensäge zu kaufen und am Samstag zu übergeben, wo auch ein Arbeitseinsatz im Wald von Thieles stattfinden sollte, um Brenn- und Nutzholz zu schlagen. Bereits am 11.07.19 hatte der Stihl Service Thomas Müller aus Frohnau gemeinsam mit einem Nachbarn eine neue Motorsense als Spende übergeben.

Um die Aktion der Scheibenberger Wehr zu unterstützen, fand in enger Abstimmung zwischen dem Scheibenberger Wehrleiter Rico Mey und Paul Schaarschmidt vom Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge e.V. ein Aufruf an die Feuerwehren der Stadt Annaberg statt. Der Gemeindewehrleiter von Thermalbad-Wiesenbad Peter Pollmer fragte außerdem noch seine Wehren um Hilfe. Und wie es unter Feuerwehrleuten üblich ist, gab es schnell zahlreiche Zusagen für Personal und Technik. Letztlich fuhren damit am Samstag früh Vertreter der Feuerwehren Buchholz, Cunersdorf, Frohnau, Scheibenberg, Neudorf, Raschau, Geyer und Neundorf auf den Hof der Thieles mit Kettensägenausrüstung, Einsatzfahrzeugen und einem Traktor mit Seilwinde vor. Aber auch Bekannte, Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder waren gekommen, um zu helfen. Doch damit nicht genug. Das Cunersdorfer Forstunternehmen von Christian Hegenbarth spende insgesamt 3 LKW Ladungen fertig gespaltenes und trockenes Brennholz, passend für die Holzöfen im Wohnhaus der betroffenen Familien samt Anlieferung. Etwas derartiges ist heutzutage keinesfalls Normalität. Dafür ein riesengroßes Dankeschön.

Nachdem zunächst die neue Kettensäge und ergänzende Ausrüstung an Felix Thiele unter Beisein aller rund 35 Helfer im Hof vor den Brandruinen übergeben wurde, erfolgte die Einteilung der Helfer. Die Kettensägenführer machten sich auf in den Wald, der andere Teil der Helfer nahm die Brennholzlieferungen entgegen und stapelte sie witterungsgeschützt auf. „Labella“ aus Annaberg lieferte zur Helferverpflegung am Mittag 5 Partypizzen und gewährte einen Teil davon als Spende. Auch Fotograf Markus Richter hielt unentgeltlich die Szenen auf dem Hof fest. Dafür ein herzliches Dankeschön im Namen von Familie Thiele und dem Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge e.V. Eine derartige Aktion und Sympathie sind genau das, was die Kameradschaft in der Feuerwehr auszeichnet. Dies merkte der Kreisfeuerwehrverband auch auf seiner Facebookseite, wo in noch nicht einmal 24 Stunden mehr fast 400 Likes erfolgten und der Bericht mehr als 30000 Nutzer erreichte. Am 20.07.19 werden die Feuerwehren Neudorf und Schlettau einen weiteren Arbeitseinsatz auf dem Hof und im Wald durchführen. Auch weitere Wehren haben schon Unterstützung angeboten.

Für völlige Fassungslosigkeit sorgt allerdings die von der Tierschutzorganisation „PETA“ gestellte Strafanzeige gegen die Hofbetreiber wegen angeblicher Brandschutzmängel und dem „billigenden in Kauf nehmen vom Tod der Tiere“ beim Brand. Sowohl die Helfer am Samstag als auch viele User in den sozialen Medien kritisieren dieses Vorgehen und Verurteilen es aufs Schärfste, dass in einer solchen Situation noch eine Strafanzeige vom Schreibtisch aus erstattet wird. Weder hatte sich jemand von PETA überhaupt direkt erkundigt noch war jemand vor Ort, um einmal über die Situation und das Geschehene zu sprechen. Es hoffen nun alle darauf, dass seitens des zuständigen Gerichtes eine Anklage erst gar nicht zugelassen wird, da die Anschuldigungen völlig aus der Luft gegriffen sind.