11.02.2025 Wir trauern um einen Kameraden der Feuerwehr Heidersdorf

Wenn die Zeit still steht

Am Abend des 10.02.2025 werden die Feuerwehren Heidersdorf und Seiffen, der diensthabende Kreisbrandmeister Gunnar Ullmann, RTW, Notarzt und Polizei zu einem Verkehrsunfall , gemeldet via Ecall, ohne Sprechverbindung zum Fahrzeug, alarmiert. Routiniert machen sich die Einsatzkräfte mit Sondersignal auf den Weg zur S212.

Bei der Anfahrt sehen die ersteintreffenden Kräfte aus Heidersdorf mit Entsetzen, dass ihnen das Unfallfahrzeug bekannt ist und es schießen die Gedanken durch den Kopf: „Oh nein, das ist einer von uns“.

Mit dem fast zeitgleich eintreffenden RTW und deren Besatzung wird sofort eine Sichtung des Patienten durchgeführt, der zum Glück nicht im stark deformierten Pkw, am Baum klebend, eingeklemmt war.

Es erfolgt eine Sofortrettung aus dem Fahrzeug und auf der Straße beginnt ein Kampf um das Leben des 21- jährigen Kameraden. Heidersdorfs Wehrleiter Jens Müller berichtet mit gedrückter Stimme einen Tag später, dass Rettungsdienstmitarbeiter und Feuerwehrleute 90 Minuten lang abwechselnd die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit allen Möglichkeiten der modernen Medizin durchgeführt haben, aber den Kampf gegen die schweren Verletzungen des Fahrers verloren haben.

Seiffens Wehrleiter Thomas Schalling klopft Jens Müller auf die Schulter und sagt: „Fahrt nach Hause ins Gerätehaus, wir übernehmen die Einsatzstelle“, was dankend angenommen wird. Im Hintergrund hat Gunnar Ullmann bereits über die Leitstelle Dresden das Einsatznachsorgeteam des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen alarmiert. Eine erste Nachbereitung des Einsatzes findet daraufhin noch am Abend statt. Eine weitere wird folgen.

Alle Beteiligten müssen mit der schrecklichen Wahrheit klar kommen, dass einer von Ihnen für immer gegangen ist. Allen voran auch die Familie des Verstorbenen. Die Feuerwehr Seiffen ist bis ca. 01:30 Uhr zur Ausleuchtung und Beräumung der Einsatzstelle vor Ort. Richtig schlafen wird keiner der Einsatzkräfte mehr in dieser Nacht, zu sehr beschäftigen einen die Bilder und das Erlebte von diesem Einsatz.

„Es ist das Schlimmste, was einem als Feuerwehr passieren kann, den eigenen Kameraden durch so eine tragische Geschichte zu verlieren“, sagt Jens Müller am Morgen danach.

Wir drücken seitens Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge e.V. und unserem Kreisbrandmeister unsere aufrichtigste und herzlichste Anteilnahme aus und wünschen der Famile, den Freunden und Kameradinnen und Kameraden die nötige Kraft zur Bewältigung dieses schlimmen Schicksales. Zugleich danken wir allen Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei vor Ort, dem Ersthelfer, dem hinzugerufenen Pfarrer und den Kameradinnen des Einsatznachsorgeteams für Ihr Tun am Ereignisort und im Nachgang.

Zum Ausdruck der Anteilnahme bleibt unsere Seite die nächsten Tage in Schwarz-Weiß. (PS)