Paul Schaarschmidt vom Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge e.V. an der Sirene im Annaberg-Buchholzer Ortsteil Cunersdorf.
Foto: Markus Richter
Nach rund 30 Jahren findet erstmalig wieder ein Warntag statt, an dem zur gleichen Zeit 11.00 Uhr deutschlandweit Warnsysteme getestet werden sollen. Hintergrund ist es dabei, die Bevölkerung zu sensibilisieren, bei welchen Signalen Gefahren drohen und wie man sich beim Ertönen derartiger Warnungen Verhalten muss. Im Erzgebirgskreis sind derzeit nach Stand der integrierten Regionalleitstelle Chemnitz 362 Sirenen vorhanden. Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland ist dies noch ein relativ dichtes Netz. Die meisten Menschen kennen bei den Sirenen das einmalige Aufheulen zu den Sirenenproben am ersten Samstag im Monat 11.00 Uhr oder das 3 malige Aufheulen zur Alarmierung der Feuerwehr. Am Donnerstag zum Warntag wird es allerdings einen anderen Ton geben, der eine Minute lang als an- und abschwellender Ton zu je 5 Sekunden zu hören sein wird. Dieser bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger, das Radio MDR 1 Radio Sachsen oder andere Sender einzuschalten, Nachbarn, Angehörige, Kollegen, hilfsbedürftige Menschen zu informieren und diesen ggf. zu helfen, Anweisungen aus Durchsagen zu befolgen, Schadensgebiete nicht aufzusuchen und wenn nicht unbedingt nötig Anrufe auszuführen, damit die Leitungen und Netze für die Einsatzkräfte frei sind. Zum Warntag wird es 11.20 Uhr auch den Ton zur Entwarnung geben, der eine Minute Dauerton bedeutet.
Es ist wichtig, bei Großschadensfällen wie Gefahrstoffaustritten, Bränden mit gefährlichen Gasen, Hochwasser, biologischen Gefahren bis hin zu möglichen Terrorlagen die Bevölkerung waren zu können. Möglichkeiten sind dabei die Sirenen, außerdem sollte jeder Handynutzer die Warnapp „Nina“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) installieren, die sofort Daten liefert zum Schadensfall und Verhaltensweisen sowie den betroffenen Orten. Durchsagen im Radio und Fernsehen oder auf digitalen Werbetafeln, soziale Netzwerke sowie Lautsprecherdurchsagen aus Einsatzfahrzeugen sind weitere Medien, die im sogenannten „MOWAS“, was die Abkürzung für „Modulares Warnsystem“ bedeutet, wichtige Elemente sind.
Initiator des Warntages ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kurz BKK, in Zusammenarbeit mit den Innenministerien der Länder sowie den Landkreisen und kreisfreien Städten. Er soll künftig jedes Jahr am 2. Donnerstag im September stattfinden.
Rico Ott, Leiter der Abteilung 3 – Umwelt, Verkehr und Sicherheit: „Wir als Erzgebirgskreis freuen uns über die Etablierung eines jährlichen bundeseinheitlichen Warntages. Er bietet uns die Möglichkeit, den Einwohnern die Sirenensignale für den Ernstfall näher zu bringen. Weiterhin erhoffen wir uns, neben der Sensibilisierung der Bevölkerung für die Warnmittel, auch die kritische Überprüfung der Selbsthilfefähigkeit. Hierfür stehen auf der Homepage des Erzgebirgskreises Katastrophenschutzinformationen mit Ratgebern zur Notfallvorsorge und richtigen Handeln in Notfallsituationen kostenfrei zur Verfügung.“
Bitte teilt gern die Titelbilder, das Infoblatt des LRA ERZ und Infos zum Warntag in den sozialen Medien der Wehren, in euren privaten Profilen auf Facebook, Instagram, Whatsappstatus usw., damit soviel wie möglich Menschen zum Warntag informiert werden. Mit dem Mittel-Erzgebirgsfernsehen haben wir auch ein Interview dazu am GW-G der Feuerwehr Marienberg gedreht. Sobald das Video verfügbar ist, teilen wir es natürlich mit.
Downlaods:
BBK-BundesweiterWarntag2020_Flyer-DIN-lang_gestaltet-1
Flyer_Sirenensignale
Weitere Informationen zum Warntag gibt es unter:
www.bundesweiter-warntag.de
www.erzgebirgskreis.de
www.bkk.bund.de
www.kfv-erz.de